Werkzeugausgabe und der Werkzeugeinkauf
In einem verarbeitenden Betrieb der Metallbranche spielt die Arbeitsvorbereitung eine wichtige Rolle. Gerade im Handwerk, Metallbau und in der Fertigung mit Edelstahl werden eine ganze Reihe verschiedenster Werkzeuge benötigt. Ein Teil davon wird im Werkzeugbau selbst hergestellt. Andere Werkzeuge sind im Handel frei erhältlich. Der Arbeitsvorbereitung obliegt es in Zusammenarbeit mit dem Einkauf zu analysieren, welche Werkzeuge für welche Fertigung benötigt werden. Danach wird dann der Bedarf ermittelt und die notwendigen Werkzeuge bestellt. Dass die richtigen Werkzeuge geordert werden, sind gerade im Werkzeugeinkauf fachlich versierte Mitarbeiter tätig. Diese arbeiten eng zusammen mit den Ingenieuren und Technikern, welche die Technologien für die Arbeitsprozesse erstellen. Es werden für die einzelnen Arbeitsschritte sogenannte Maschinenlaufkarten erstellt. Diese beinhalten alle Informationen, um die Werkzeugmaschinen korrekt einzurichten. Die Maschineneinrichter sind geschult, diese anspruchsvollen Tätigkeiten eigenständig durchzuführen. Somit obliegen den Werktätigen nur noch Kontroll- und Bestückungsaufgaben in vielen Fällen.

Die Werkzeugausgabe
Die Werkzeugausgabe ist zuständig für die korrekte Aufbereitung der Werkzeugsätze für die jeweiligen Bearbeitungsaufgaben. Dabei verfügt die Werkzeugausgabe auch über eine Vielzahl von Standardwerkzeugen, die immer vorrätig sein müssen. Der Werkzeugeinkauf erhält von der Werkzeugausgabe laufend Meldungen über den Istbestand an Werkzeugen. Es wird kontrolliert, ob der Sollbestand vorhanden ist und bei Unterschreitung bestimmter Mindestmengen müssen neue Werkzeuge bestellt werden. Dies ist ein fortlaufender Prozess, da laufend in der Produktion für Artikel aus Edelstahl oder auch im Metallbau bestimmte Werkzeuge ersetzt werden müssen. Dies ist erforderlich wegen Werkzeugbruch oder auch wenn die Werkzeuge aufgebraucht sind und nicht mehr nachgeschliffen werden können. Die korrekte Einschätzung über den Verschleißzustand lernen die Mitarbeiter dieser Abteilung im Ausbildungsberuf. Spezielle Spezialisierungsrichtungen in der Ausbildung lehren die Grundbegriffe von Werkzeugen, deren korrekten Einsatz und auch die Instandhaltung. Im Handwerk sind auch viele kleinere Betriebe anzutreffen, die als Dienstleister für die Industrie auftreten und Werkzeuge schärfen und verkaufen. Diese besitzen einen eigenen Außendienst, der die Firmen zu vorgegebenen Zyklen besucht und dabei eng mit der Werkzeugausgabe zusammenarbeitet.
Unterschiedlichsten Werkzeuge und Vorrichtungen
Vielerlei verschiedenste Produktionsprozesse erfordern die unterschiedlichsten Werkzeuge und Vorrichtungen. Der Werkzeugausgabe obliegt es, diese in ordentlichen Zustand für die jeweiligen Bearbeitungsaufgaben auszuliefern. Nach Fertigstellung der Arbeitsaufgabe werden die Werkzeuge und Vorrichtungen dann an die Werkzeugausgabe zurückgegeben. Diese überprüft selbstständig den Zustand der Werkzeuge und Vorrichtungen. Kleinere Reparaturen nehmen die Mitarbeiter selbst vor. Oftmals geht es dabei nur um den Austausch von Verschleißteilen. Somit sind die Werkzeuge wieder in einem guten Zustand und können bei der nächsten anstehenden Arbeitsaufgabe eingesetzt werden. Eine enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsvorbereitung ist üblich und die Mitarbeiter arbeiten Hand in Hand mit den Ingenieuren und Technikern. Auch die Konstruktionsabteilungen fragen gerne mal zurück, ob dies und das realisierbar ist.
Für die Zerspanungstechnik speziell im Bereich der CNC-gesteuerten Maschinen werden die Werkzeuge auf den jeweiligen Werkzeugträgern präzise eingestellt. Die dabei erforderlichen Toleranzen bewegen sich im Bereich von hundertstel und tausendstel Millimetern. Es werden spezielle Einstellmaschinen eingesetzt. Diese arbeiten mit einem Werkzeugmikroskop. Auch präzise Winkel lassen sich somit einjustieren. Einfachere Ausführungen arbeiten mit Messsteinen, die kalibriert sind und auch eine Einstellung in diesen hochpräzisen Bereichen ermöglichen. Mikrometerschrauben für Innen- und Außenmaße dienen dabei zur Kontrolle der eingestellten Werte. Auch werden Rachenlehren und Messdorne zum Einstellen eingesetzt. Eine fundierte Ausbildung im speziellen Ausbildungsberuf garantiert den Mitarbeitern ein hohes anwendbares Fachwissen. Ohne dieses Fachwissen sind die gegebenen Aufgaben sicher nicht korrekt erfüllbar. Das Handwerk und die Industrie fördern daher spezielle Ausbildungszentren und ermöglichen jungen Menschen die Ausbildung in diesem interessanten Beruf.

Schulung und Ausbildung der Mitarbeiter
Der Ausbildungsberuf für Metallbau und die Bearbeitung von Edelstahl schließt bestimmte notwendige Fächer ein. Das sind beispielsweise die Werkstoffkunde und die Werkzeugtechnik. Außerdem wird die technische Mechanik und auch Messwesen gelehrt. Eine ganze Reihe anderer Fächer beschäftigen sich mit der Zerspanungstechnik, Umformtechnik und anderen notwendigen Dingen. Außer der Theorie ist aber auch die praktische Tätigkeit im Beruf von entscheidender Bedeutung. Gerade diese bildet erst die notwendigen Fertigkeiten heraus, um den hohen Anforderungen der Metallberufe gerecht zu werden. Gerade in Deutschland ist der Maschinenbau und Fahrzeugbau ein Zweig, der ständig hohe Zuwachsraten verzeichnet. Dies erfordert auch hoch qualifizierten Nachwuchs, der immer den neusten Anforderungen gewachsen sein muss. Die Branche unterliegt ständigen Neuerungen und Weiterentwicklungen. Daher ist auch eine laufende Schulung und Ausbildung der Mitarbeiter parallel zum Arbeitsprozess erforderlich. Dies kann im eigenen Betrieb oder beim Hersteller von Maschinen und Werkzeugen erfolgen. Fazit ist, dass die Werkzeugausgabe und der Werkzeugeinkauf wichtige Abteilungen im Metall verarbeitenden Betrieb sind. Ohne diese Abteilungen ist eine effektive Produktion im Metallbau und bei der Herstellung von Artikeln aus Edelstahl nicht möglich. Die ständige Weiterentwicklung der Werkzeuge und Vorrichtungen erfolgt mit dem Ziel, die Arbeitsproduktivität zu steigern und die Kosten für die Fertigung der Produkte zu senken. Hochpräzise Arbeitsabläufe erfordern eine hervorragende Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen. Dies gilt natürlich auch für das Verhältnis von Werkzeugausgabe und Werkzeugeinkauf zu den direkt produzierenden Bereichen. Sind diese Bedingungen erfüllt, dann drückt sich das in den Stückkosten und Kosten der Arbeitsvorbereitung direkt aus. Diese bestimmen den Produktpreis direkt mit.